Mit einem Auge auf dem Handy
Von Minute 1 an wurden eigentlich zwei Spiele geschaut. Das Heimspiel unserer Jungs im Hemkestadion zum einen, der Liveticker vom Parallelspiel des VfL Oldenburg gegen die Kickers Emden zum anderen. Die Ausgangslage war nämlich klar: Wir müssen gewinnen, am besten hoch. Das haben wir geschafft. Wir mussten es aber auch genau so schaffen, wie es passiert ist, denn nur ein Tor weniger hätte die Ausgangslage entschieden verschlechtert. Ein denkwürdiger Nachmittag in Bersenbrück.
Furioser Start mit gemischten Nachrichten aus Oldenburg
Am Sonntag sahen die Zuschauer die vielleicht beste Saisonleistung unseres Oberligateams. Bereits nach 29 Minuten stand es 4:0, Patrick Papachristodoulou und Markus Lührmann trafen, Lars Spit sogar doppelt. Auch der Anschlusstreffer vor der Pause brachte unsere Mannschaft nicht aus dem Konzept. Während die Hoffnung in Bersenbrück also keimte, brachte die Partie in Oldenburg ein Wechselbad der Gefühle. Die Führung für die Emder währte nämlich nur kurz, der VfL Oldenburg drehte das Spiel noch vor der Pause auf 2:1. Vor diesem Spieltag hatten die Oldenburger 3 Punkte, 4 Tore und 1 Spiel mehr auf dem Konto als wir. Deshalb war klar, dass wir einige Tore aufholen mussten, um im letzten Spiel gegen die Kickers Emden mit einem Sieg die Aufstiegsrunde zu erreichen.
Jedes Tor zählt
Nach der Pause verdunkelten sich die Aussichten dramatisch – Oldenburg hatte mittlerweile auf 4:1 erhöht. Das vierte Tor der Gastgeber fiel in der 73. Minute. Zufälligerweise ging der Endspurt unserer Jungs zur gleichen Zeit los. Markus Lührmann zeigte seine ganze Klasse und erzielte in der 73. und 79. Minute das 5:1 und 6:1. Bis zur Nachspielzeit schien also alles nach einer schweren Auswärtsfahrt nach Emden zu einem Spiel, welches man mit drei Toren Unterschied gewinnen müsste. Doch Nicolas Eiter und Nico Meyer wollten noch ein Wörtchen mitreden: Nach einer Ecke in der 92. Spielminute köpft Nicolas den Ball an die Latte und damit vor die Füße von Nico, welcher das siebte Bersenbrücker Tor des Tages erzielte.
7:1, das ist eine Hausnummer. Wie wichtig jedes einzelne Tor war, zeigt sich mit Blick auf das häufig genannte Endspiel in Emden: Ein Sieg mit zwei Tore Unterschied (ab 4 geschossenen Toren reicht auch ein Tor Unterschied) gegen die aufgrund von 2G+ dezimierten Emder wird reichen für den Einzug in die Aufstiegsrunde. Er wird reichen, um sich vom 5. Platz der Oberliga Weser-Ems/Lüneburg auf den geteilten 1. Platz der Aufstiegsrunde und damit auf die Pole Position im Kampf um den Aufstieg in die Regionalliga Nord zu setzen. Wenn es am Ende des Spiels nicht reicht, dann geht es in die Abstiegsrunde. Dann heißt es ein halbes Jahr kämpfen um den Klassenerhalt. Doch auch das schaffen wir, denn der unglaubliche Support aus der Kleinstadt beflügelt unsere Jungs zu ganz besonderen Leistungen.
Auf geht’s nach Emden. Macht euch unsterblich, Jungs! Schafft das Wunder von Emden!