Zum Augenreiben: Marcos Álvarez sichert Auftaktsieg

Knapp zwei Monate nach dem tränenreichen Scheitern in der Regionalliga-Relegation beginnt die Mission Oberliga von Neuem. Die Saison 2024/2025 rief gestern zum Auftaktspiel gegen den SV Arminia Hannover ins Hasestadion im Culimeta-Sportpark.

Am Sonntag, den 4. August 2024, sahen die Zuschauer ab 15:00 Uhr, was Cheftrainer Tobias Langemeyer seinen Jungs in der Vorbereitung mitgeben wollte. Eine sehenswerte weil dramatische Partie mit erinnerungswürdigen Toren entfaltete sich.

Wiederholungstäter Philipp Schmidt eröffnet Saison

Gleich zu Anfang fällt auf, was auf dem Plan für die neue Saison steht: Mehr Ballbesitz, nicht ganz so wild, dafür dominanter. Diese Spielweise mündet zuerst in einigen Minuten ungefährlichem Spielaufbau, bevor die erste Ecke der Partie gleich zum ersten Mal die Torhymne erklingen lässt. Philipp Schmidt zieht in der 6. Minute eine Ecke von rechts mit seinem starken linken Fuß mustergültig in die hintere Seitentasche des Tornetzes – eine Augenweide von Tor. Völlig berechtigt also, dass er nahe der Eckfahne nur mit offenen Armen warten muss, bevor ihn seine Teamkollegen euphorisch bejubeln. Der teilweise aufreizende, flache Aufbau birgt aber auch seine Risiken, wie wir in der 20. Minute zu Gesicht bekommen. Ein Abspielfehler im Kurzpassspiel bringt Nils Böhmann in die missliche Lage, den Angreifer aus Hannover im Strafraum abgrätschen zu müssen. Den logisch folgenden Elfmeter kann der Schlussmann aber ohne Probleme parieren, denn der mittig und flach platzierte Abschluss macht Böhmann kaum Probleme. Insgesamt bleiben die weiteren großen Chancen aber aus, sodass der Spielstand zur Pause berechtigterweise bei 1:0 bleibt.

Philipp Schmidt inmitten der Jubeltraube anlässlich seines Sensationstreffers.

Späte Highlights in Durchgang 2

Den Arminen aus der Landeshauptstadt muss man zweifelsohne zugestehen, eine richtig gute Defensive zu stellen. Beide Hinterreihen zeigen eine gute Vorstellung, lassen wenig zu und sorgen so für eine eher höhepunktarme zweite Halbzeit. Das soll sich in der 80. Minute schlagartig ändern, als der SV Arminia 20 Meter vor dem Kasten von Nils Böhmann frei zum Abschluss kommt und den Ausgleich erzielt. Es scheint, als starte man also nicht mit einem Erfolg in die Saison; zumindest währt dieser Schein so lange, bis sich Marcos Álvarez einen letzten Freistoß tief in der Nachspielzeit schnappt. Álvarez, der sich in seiner Zeit beim VfL Osnabrück mit so einigen Jahresrückblick-Momenten in die Herzen der Fans geschossen hat, wollte sein erstes Pflichtspiel im roten Trikot nicht Unentschieden enden lassen. Aus irgendwo zwischen 20 und 25 Metern rechter Position schweißt er den Ball unnachahmlich wie wunderschön über die Mauer ins Eck – und jubelt danach, als würde er diese Tore täglich schießen. Der insgesamt verdiente, wenn auch glanzlose Heimsieg lässt uns also gut in die Saison starten. Mittwoch können wir diesen Trend beim Pokalspiel in Harsefeld bestätigen. Redet Marcos Álvarez dann wieder ein Wörtchen mit?

Marcos Álvarez weiß genau, wo der Ball hin soll.

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