Der TuS Bersenbrück präsentiert den Start in die Auswärtswochen. Drei Gastspiele in Folge im April. Neun mögliche Punkte. Allerdings rücken diese bei einem Blick auf unsere bisherige Auswärtsbilanz in weite Ferne. Naja, diese Bilanz können wir am besten jetzt anfangen, zu verbessern. Der (für uns) dritte Spieltag in der Abstiegsrunde der Oberliga Niedersachsen führte nach Hameln zum HSC BW Schwalbe Tündern. Die Schwalben grüßen vom Tabellenende, sind aber deswegen umso heißer auf drei Punkte gegen unsere Kleinstadt-Kicker. Also: Auf geht’s zum (hoffentlich) ersten Auswärtssieg seit dem ersten Spieltag.
45 Minuten verschlafen
Nach einer – wie so oft – langen Anreise zeigt sich unser Team in der ersten Hälfte sehr fahrig. Die giftigen Schwalben aus Tündern nehmen den Kampf von der ersten Sekunde an an und bieten uns keine Möglichkeiten im Offensivspiel. Gleichzeitig sehen wir defensiv zwei Mal nicht gut aus und starten so wirklich katastrophal in das wichtige Spiel.
Bereits in der zwölften Minute geraten wir in Rückstand. Bei einer hohen Hereingabe verschätzt sich Patrick Greten so schwer, dass sein Gegenspieler den Ball frei verarbeiten und Nils Böhmann zum 1:0 überwinden kann. Das hatten wir uns natürlich anders vorgestellt. Viel besser wurde es bis zur Pause nicht, ganz im Gegenteil sogar. In der 34. Minute wird Nils Böhmann gezwungen, aus dem Kasten herauszukommen. Der Schwalben-Stürmer ist aber einen Schritt früher am Ball und wird somit von Nils von den Beinen geholt. Der fällige Elfmeter wird zum 2:0 verwandelt. Danach ist Pause. So viel zum Start in die Auswärtswochen.
Ein tolles Comeback mit Handicap
Können wir auswärts tatsächlich wieder nicht gewinnen? Nicht so schnell. Knapp zehn Minuten nach der Pause kassieren die Gastgeber nämlich einen Platzverweis. Diese geld-rote Karte hat ihre ganz eigene Geschichte, denn es scheint, als ob die obligatorischen „Der hat schon Gelb!“-Rufe erst dazu führen, dass dem Unparteiischen auffällt, dass der von ihm verwarnte Spieler tatsächlich bereits in der ersten Halbzeit eine gelbe Karte sah. Naja, an dieser Stelle sei gesagt, dass auch unser Liveticker-Autor den Platzverweis verpasste. Deshalb möchten wir dem Schiedsrichter an dieser Stelle keine weitere böse Absicht nachsagen. Ohnehin gestaltet sich das weitere Spiel in Überzahl für uns als Fußball-Fest.
Zwei Minuten nach dem Platzverweis eröffnet Santiago Aloi die Aufholjagd, der einen Angriff über die linke Seite und über die Stationen Michel Eickschläger und Moritz Waldow veredelt. Nach einer gelupften Flanke von Michel landet Moritz‘ Abschluss dank einer Parade des Torwarts am Pfosten. Den Abpraller versenkt Santi dann gekonnt unter die Latte. Das gesamte Momentum der Partie hatte sich gedreht. Keine zehn Minuten später trifft Lars Spit – nach seiner Gelb-Sperre wieder im Einsatz – zum Ausgleich. Wie schon letzte Woche gegen Wolfenbüttel war es eine Ecke, die zum Tor führte: Die Hereingabe kann Marc Flottemesch zwar nicht so richtig auf das Tor bringen, dafür findet er aber Lars, welcher den Ball im Sitzen über die Linie bugsiert.
Das Remis ist uns natürlich nicht genug. Gegen zehn Gegenspieler tun sich natürlich Räume auf und die wissen wir zu nutzen. Patrick Papachristodoulou krönt seine starke Leistung auf der rechten Außenseite, indem er sich energisch gegen seinen Gegner durchsetzt und eine punktgenaue Flanke auf Jules Reimerink schlägt. Dieser kann sich den Ball mutterseelenallein zurechtlegen und mit einem überaus überlegten Abschluss in die lange Ecke die Führung für unseren TuS Bersenbrück markieren. Die Uhr zeigt dabei die 78. Minute an. Um nichts mehr anbrennen zu lassen, bemühen wir uns in der Schlussphase noch um das vierte Tor. Das gelingt uns in der 87. Minute. Lars Spit kommt auf freier Flur an den Ball und schnürt routiniert seinen Doppelpack. Wenig später pfeift der Schiedsrichter die Partie ab. Was für eine tolle zweite Hälfte. Ja, lange Zeit spielen wir diese zwar in Überzahl, die Tore sind dadurch aber nicht weniger wert.
Dieser Sieg in Hameln ist gleichzeitig auch ein Erfolg, der sich in der Tabelle bemerkbar macht. Nach sieben Punkten aus drei Spielen stehen wir erstmals wieder über dem bedrohlichen Strich und auf einem Nichtabstiegsplatz. Nun hat unser Team erstmal spielfrei, ehe wir am 24. April nach Gifhorn aufbrechen, um dort die nächsten drei Punkte einzutüten und uns dem Klassenerhalt anzunähern. Weiter geht’s!